20070513

Oedipus Sphinx Rätsel Altertum Myth

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Hier nun die Geschichte von Ödipus (Schwellfuß, swollen foot) in einer Kurzfassung mit besonderem Augenmerk auf der Begegnung von Ödipus mit der Sphinx bei Theben.

Diese Geschichte von Ödipus (Oedipus), dem Orakel von Delphi (Oracle of Delphi) und der Sphinx mag in etwa 3000 Jahre alt sein, oder älter. Schriftlich festgehalten wird sie seit ca. 2500 Jahren.

Dem König von Theben, Laios prophezeit das Orakel von Delphi, dass er von seinem Sohn getötet werden würde. Nachdem seine Gemahlin Iokaste einen Sohn zur Welt bringt, werden diesem die Füße durchbohrt (Ödipus = Schwellfuß) und das kleine Kind wird zum Fraß für wilde Tiere ausgesetzt.

 Ödipus wird von Hirten gefunden welche ihn zum Königshof ihrer Heimatstadt (Korinth) bringen wo er vom Königspaar (Polybos und Merope) an Sohnes statt aufgezogen wird.

Der heranwachsende Ödipus bekommt Zweifel über seine Herkunft und erhält vom Orakel in Delphi den Bescheid, er würde seinen Vater umbringen und seine Mutter heiraten. Um dies zu verhindern kehrt er nicht mehr nach Korinth zurück. Er ist ja noch der Meinung, dass Polybos sein Vater ist.

So wendet er sich Richtung Theben. Unterwegs begegnet ihm ein Gespann mit Männern, es entsteht Streit und er tötet sämtliche Kontrahenten. Darunter auch Laios (König von Theben, sein richtiger Vater), doch das weiß Ödipus noch nicht.

Jetzt geht die Erzählung weiter, zitiert aus den 'klassischen Sagen des Altertums':


"Nicht lange Zeit, nachdem dieses geschehen, war vor den Toren der Stadt Theben in Böoltien die Sphinx erschienen, ein geflügeltes Ungeheuer, vorne wie eine Jungfrau, hinten wie ein Löwe gestaltet.

Sie war eine Tochter des Typhon und der Echidna, der schlangengestalteten Nymphe, der fruchtbaren Mutter vieler Ungeheuer, und eine Schwester des Höllenhundes Kerberos, der Hyder von Lerna und der feuerspeienden Chimära.

Dieses Ungeheuer hatte sich auf einen Felsen gelagert und legte dort den Bewohnern von Theben allerlei Rätsel vor, die sie von den Musen erlernt hatte.
Erfolgte die Auflösung nicht, so ergriff sie denjenigen, der es übernommen hatte, das Rätsel zu lösen, zerriss ihn und fraß ihn auf.

Dieser Jammer kam über die Stadt, als sie eben um ihren König (Laios) trauerte, der -- niemand wusste von wem -- auf einer Reise erschlagen worden war und an dessen Stelle Kreon, Bruder der Königin Jokaste, die Zügel der Herrschaft ergriffen hatte.

Zuletzt kam es, dass dieses Kreon eigener Sohn, dem die Sphinx auch ein Rätsel aufgegeben und der es nicht gelöst hatte, ergriffen und verschlungen worden war.
Diese Not bewog den Fürsten Kreon, öffentlich bekannt zu machen, dass  demjenigen, der die Stadt von der Würgerin befreien würde, das Reich und seine Schwester Jokaste als Gemahlin zuteil werden sollte.

Eben als jene Bekanntmachung öffentlich verkündigt wurde, betrat Ödipus an seinem Wanderstab die Stadt Theben. Die Gefahr wie ihr Preis reizten ihn, zumal da er das Leben wegen der drohenden Weissagung, die über ihm schwebte, nicht so hoch anschlug.

Er begab sich daher nach dem Felsen, auf dem die Sphinx ihren Sitz genommen hatte, und ließ sich von ihr ein Rätsel vorlegen.
Das Ungeheuer gedachte dem kühnen Fremdling ein recht unauflösbares aufzugeben, und ihr Spruch lautete also:

"Es ist am Morgen vierfüßig, am Mittag zweifüßig, am Abend dreifüßig. Von allen Geschöpfen wechselt es allein mit der Zahl seiner Füße; aber eben, wenn es die meisten Füße bewegt, sind Kraft und Schnelligkeit seiner Glieder ihm am geringsten."

Ödipus lächelte, als er das Rätsel vernahm, das ihm selbst gar nicht schwierig erschien.

"Dein Rätsel ist der Mensch!, sagte er, "der am Morgen seines Lebens, solange er ein schwaches und kraftloses Kind ist, auf seinen zween Füßen und seinen zwo Händen geht; ist er erstarkt, so geht er am Mittag seines Lebens nur auf den zween Füßen; ist er endlich am Lebensabend als ein Greis angekommen und der Stütze bedürftig geworden, so nimmt er den Stab als dritten Fuß zu Hilfe."

Das Rätsel war glücklich gelöst, und aus Scham und Verzweiflung stürzte sich die Sphinx selbst vom Felsen und zu Tode.

Ödipus trug zum Lohn das Königreich von Theben und die Hand der Witwe, welche seine eigene Mutter war, davon.

 Jokaste gebar ihm nach und nach vier Kinder, zuerst die männlichen Zwillinge Eteokles und Polyneikes, dann zwei Töchter, die ältere Antigone, die jüngere Ismene. Aber diese vier waren zugleich seine Kinder und seine Geschwister."



Jahre vergehn und dann kommt Pest und Seuche. Und wieder wird das Orakel von Delphi befragt.

Das Orakel fordert die Bestrafung der Mörder von Laios.

Ödipus entdeckt die Wahrheit seiner Herkunft, seines Vatermordes und seiner Ehe mit seiner Mutter.

Iokaste seine Frau-Mutter bzw. Mutter-Frau erhängt sich.

Mit den Brustspangen aus dem Gewand seiner Frau sticht sich Ödipus die Augen aus. Er wird von seinen Söhnen aus dem Land gewiesen und geführt von seiner treuen Tochter Antigone zieht er als Bettler weg.
 
(Stark gekürzt, die Geschichte ginge noch weiter).

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Literatur und Quellenhinweis: Gustav Schwab: Sagen des klassischen Altertums, keine Jahresangabe, ca. Anfang bzw. erstes Viertel 20. Jahrhundert. Exzerpt, Zusammefassung und Kürzung von Transitenator.
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Anmerkung und Ankündigung: Auf dem Blog Ergasmus könnte sich in Bälde (also zweite Hälfte Mai 2007) eine närrische Lästerzunge bemerkbar machen die diese folgenschwere Geschichte für Wissenschaften wie Psychologie, Tiefenpsychologie, Psychoanalyse und Verhaltensforschung etc. etc. notiert und hinweist auf Dinge wie zum Beispiel dem 'Ödipus Komplex' und Vermutungen anstellt, ob doch in den jetzigen kreativen Zeiten der Evolutionsbiologie nicht da auch ein Kuchenteil wäre, halt eben für Evolutionsbiologen, solche die in der Evolutionsbiologie forschen und zum Beispiel gerne neue sphinxische Zwischenglieder finden möchten.

 Hilfe!, Ergasmus dringt ein in den Rätselschatz. Nein. Nun, Närrisches und nicht so Rätselhaftes findet sich eher dort. Der Rätselschatz auf Blogspot Com bleibt rein für Rätsel. Bewacht von der Blog-Sphinx mit den netten grünen Augen. Sie ist nicht böse, sondern eher immer bereit für einen kleinen Flirt.


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