20071129

Hund und Hase r0861

Auflösung von Rätsel 0860 (Asella cum mulo, Medimnos) :

Unum asina accipiens, amittens mulus et unam;
Si fiant aequi, certe utrique ante duobus
Distabant a se. Accipiat si mulus at unam,
Amittatque asina unam, tunc distantia fiet
Inter eos quatuor. Muli at cum pondera dupla
Sint asinae; huic simplex, mulo est distantia dupla:
Ergo habet haec quatuor tatum, mulusque habet octo.

Unam asinae si addas, si reddat mulus et unam
Tunc ignota prius tibi pondera clara patebant.

Die Eselin trug 5, das Maultier 7 Medimnen.

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Hund und Hase  r0861:


Ein Hund verfolgt einen Hasen. Ehe der Hund zu laufen anfängt, hat der Hase schon 50 Sprünge vollendet, und dies ist ihre anfängliche Entfernung. Wenn nun der Hase in derselben Zeit 6 Sprünge macht, in welcher der Hund 5 Sprünge macht, und 9 Hasensprünge, in Bezug auf ihre Größe, 7 Hundesprüngen gleich gerechnet werden, wie viel Sprünge wird der Hase noch machen können, ehe der Hund ihn ein holt?



Auflösung siehe Rätsel 0862

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Asella cum mulo, Medimnos r0860

Auflösung von Rätsel 0859 (Alter des Diophant) :

Diophant habe ein Alter von X Jahren erreicht, so ist er X/6 Knabe, X/12 Jüngling gewesen; X/7 Jahre später fand er die Gattin; 5 Jahre nachher gebar sie ihm ein Kind und lebte mit diesem X/2 Jahre. Nach dessen Tod lebte er noch 4 Jahre.
Es ist daher
X/6 + X/12 + X/7 + 5 + X/2 + 4 = X
X = 84 Jahre.
Diophant erreichte ein Alter von 84 Jahren.

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Asella cum mulo  r0860:


Una cum mulo vinum portabat asella
Atque suo graviter sub pondere pressa gemebat.
Talibus at dictis mox increpat ille gementem:
Mater, quid luges tenerae de more puellae?
Dupla tuis, si des  mensuram, pondera gesto;
At si mensuram capias, aequalia porto.-
Dic mihi mensuras sapiens geometer istas
Non aliter Phoebi nomine dignus eris.


Maultier, Eselin auch fort trabten, bepackt mit Getreide.
Aber es stöhnte die Eselin sehr ob der Schwere ihrer Bürde.
Jener erblickt' es und sprach zu der schwer seufzenden also:
"Mutter, was klagest und jammerst du doch wie ein weinendes Mägdlein?
Einen Medimnos mir gib: dann trag ich doppelt, was du trägst;
Nimmst du einen mir ab; gleich viel dann tragen wir beide!"
Nenne mir nun die Last, die beide Tiere getragen.
Dies zu berechnen ist leicht dem, der zu rechnen versteht.

Anmerkung:
Medimnos ist eine Gewichtseinheit, eine Masseinheit für Gewicht.
1 Medimnos (attische Maßeinheit zum Beispiel für Weizen) ca. 52-54 Liter.
1 Medimnos hat 6 Hekteis
1 Hekteus hat 8 Choinikes
1 Choinix (ca. 1,087 Liter) hat 4 Kotylai.
1 Medimnos Getreide kostete um 600 vor Christus in Griechenland eine Drachme, im römischen Reich 4 Sesterzen.
Um 330 vor Christus, in Griechenland 9 Drachmen, im römischen Reich 36 Sesterzen.
Preise varieren im Laufe der Jahrhunderte. Mangel kann die Preise gewaltig hoch treiben.


Auflösung siehe Rätsel 0861

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Alter des Diophant r0859

Auflösung von Rätsel 0858 (Jünger des Pythagoras) :

Pythagoras habe X Jünger gehabt, so widmete sich X/2 der Mathematik, X/4 den Naturforschungen und X/7 der Jünger waren bloße Zuhörer. Dazu gehörten noch drei Jungfrauen.
X/2 + X/4 + X/7 + 3 = X
X = 28 Jünger.
Pythagoras hatte 28 Jünger

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Alter des Diophant  r0859:
Heis

Die griechische Anthologie (Heis) enthält folgende Aufgabe:

Hier dies Grabmal deckt Diophantos' sterbliche Hülle,
Und in des Trefflichen Kunst zeigt es sein Alter dir an.
Knabe zu sein, gewährt' ihm der Gott ein Sechstel des Lebens,
Und ein Zwölftel der Zeit ward er ein Jüngling genannt.
Noch ein Siebentel schwand, da fand er des Lebens Gefährtin,
Und fünf Jahre darauf ward ihm ein liebliches Kind.
Halb nur hatte der Sohn des Vaters Alter vollendet,
Als ihn plötzlich der Tod seinem Erzeuger entriß.
Noch vier Jahre betrauert' er ihn im schmerzlichen Kummer.
Und nun sage das Ziel, welches er selber erreicht!


Auflösung siehe Rätsel 0860

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Juenger des Pythagoras r0858

Auflösung von Rätsel 0857 (Schöpfen und messen) :

A sei die Flasche mit 12 Litern,
B die Flasche mit 7 Litern und
C die Flasche mit 5 Litern.

Manfrau muss in folgender Art verfahren:
1. Fülle C aus A, so hat A 7, B 0, C 5 Liter.
2. Gieße C in B, so hat A 7, B 5, C 0 Liter.
3. Fülle C aus A, so hat A 2, B 5, C 5 Liter.
4. Fülle B aus C, so hat A 2, B 7, C 3 Liter.
5. Leere B in A, so hat A 9, B 0, C 3 Liter.
6. Leere C in B, so hat A 9, B 3, C 0 Liter.
7. Fülle C aus A, so hat A 4, B 3, C 5 Liter.
8. Fülle B aus C, so hat A 4, B 7, C 1 Liter.
9. Leere B in A, so hat A 11, B 0, C 1 Liter.
10. Leere C in B, so hat A 11, B 1, C 0 Liter.
11. Fülle C aus A, so hat A 6, B 1, C 5 Liter.
12. Fülle B aus C, so hat A6, B 6, C 0 Liter.
Die 12 Liter sind also auf A und B verteilt.

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Jünger des Pythagoras  r0858:
Heis

Die griechische Anthologie (Heis) enthält folgende Aufgabe:

"Edler Pythagoras, sage mir an, wie viele der Jünger
Zählt dein Haus, die dem Dienst sich weihn der unsterblichen Götter?"

"Sagen will ich es dir, o Polykrates. Siehe die Hälfte
Weiht sich der herrlichen Mathematik, ein Viertel erforschet
Eifrig die Tiefen der ew'gen Natur; ein Siebentel übt noch
Schweigend die Kraft des Gemüts und horcht der sinnig Rede;
Dann der Jungfraun drei, doch herrlich vor allen Theano;
So viel führ' ich der Jünger zum Born der ewigen Wahrheit."


Auflösung siehe Rätsel 0859

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Schoepfen und messen r0857

Auflösung von Rätsel 0856 (Zwei Pferde ein Sattel) :

I. Y + 25 = X/ 2
II. X + 25 = 3 Y
I. 2Y + 50 = X eingesetzt in II.
2Y + 50 + 25 = 3Y
Y = 75
X = 200
Das eine Pferd kostete 75 Thaler, das andere 200.-

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Schöpfen und messen  r0857:

Wie kann manfrau aus einem Behälter, in dem sich 12 Liter Wein befinden, die Hälfte davon, also 6 Liter ausschöpfen, wenn manfrau nur zwei leere Maßkrüge, von je 7 und 5 Litern Maßgehalt, zur Hand hat, und zwar so ausschöpfen, dass in den größeren Maßkrug genau 6 Liter eingemessen werden?


Auflösung siehe Rätsel 0858

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Zwei Pferde ein Sattel r0856

Auflösung von Rätsel 0855 (Baumschule) :

X - 25        X + 25

X + 25 = 2 X - 50
X = 75
In jeder Reihe standen 75 Bäume.

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Zwei Pferde, ein Sattel  r0856:
Autor: Stubba

Jemand hatte zwei Pferde von ungleicher Güte und dazu einen Sattel für 25 Thaler. Legte er diesen auf das schlechtere Pferd, so war es die Hälfte des anderen wert, legte er aber den Sattel auf das bessere, so war dieses dreimal so viel wert, als das andere.
Wie teuer war jedes Pferd?


Auflösung siehe Rätsel 0857

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Baumschule r0855

Auflösung von Rätsel 0851 (Apfelprobleme) :

X/5 + X/12 + X/8 +  X/20 + X/4 + X/7 + 30 +120 +300 +50 = X
X = 3360 Äpfel
Eros hatte anfänglich 3360 Äpfel

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Baumschule  r0855:
Autor: Stubba

Ein Gärtner hatte zwei Reihen mit gleichviel Bäumen gepflanzt. Da sie ihm aber nicht recht standen, nahm er aus der einen 25 Stück weg und setzte sie in die andere Reihe, wodurch diese nun doppelt so viel zählte, wie die andere. Wie viele standen in jeder, und wie setzte er sie?


Auflösung siehe Rätsel 0856

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20071112

Apfelprobleme r0851

Hier finden sie die Auflösungen der Rätsel.0850, 0852, 0853

Auflösung von Rätsel 0850 (Euro Teuro) :
Zur Erinnerung: 4200 Euro werden unter 4 Personen verteilt, so dass die zweite 1/6 (ein Sechstel) mehr als die erste, die dritte 1/7 (ein Siebentel) mehr als die zweite, und die vierte 1/8 (ein Achtel) mehr als die dritte bekommt; wie viel hat jede bekommen?
Nennt manfrau den Anteil der ersten Person X,
so ist der der  zweiten X +1/6 mal X = 7/6 mal X also X mal sieben Sechstel;
der der dritten 7/6 mal X + 1/7 mal 7/6 mal X = 7/6 mal X + 1/6 mal X = 8/6 mal X;
der der vierten 8/6 mal X + 1/8 mal 8/6 mal X = 8/6 mal X + 1/6 mal X = 9/6 mal X;
Alle zusammen haben also erhalten:
X + 7/6 mal X + 8/6 mal X + 9/6 mal X
(X plus sieben Sechstel X plus acht Sechstel X plus 9 Sechstel X),
und da dieses 4200 ausmacht, so ist die Gleichung:
X +
7/6 mal X + 8/6 mal X + 9/6 mal X = 4200
das ist
30/6 mal X =4200
oder 5 mal X = 4200
X = 4200/5 = 840 Euro.
Die erste Person hat also 840 Euro, die zweite 980 Euro, die dritte 1120 Euro und die vierte 126 Euro erhalten.
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Auflösung von Rätsel 0852
( Hinohuhinosuna setohohota ....)

Hier braucht es zur Auflösung ein Schlüsselquadrat. Die oberste waagrechte ('Zeile')und die linke senkrechte Reihe ('Spalte') des Schlüsselquadrats enthalten diejenigen Buchstaben, welche die einzelnen Silben der Chiffreschrift bilden.

    h   s   n   t   b
i   a   b   c   d   e
  f   g   h   i   k
o   l   m   n   o   p
a   q   r   s   t   u 
e   v   w   x   y   z

Verschlüsselung:
Anfangs: a = hi, n = no, f = hu, a = hi, n = no, g = su, s = na.
Anfangs = Hinohuhinosuna   etc.

Entschlüsselung:
Hinohuhinosuna = Hi no hu hi no su na
hi > a, no > n, hu > f, no > a,  no > n, su > g, na > s

Anfangs wollt' ich fast verzagen
Und ich glaubt', ich trüg' es nie;
Und ich hab' es doch getragen, -
Aber fragt mich nur nicht wie?
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Auflösung von Rätsel 0853
(
bedohahofiga hofiga behagefiga)
Wie bei Rätsel 0852 bedarf es hier eines Schlüsselquadrats welches folgend aussieht:

    b   d   f   g   h
  a   b   c   d   e
  f   g   h   i   k
i   l   m   n   o   p
  q   r   s   t   u
u   v   w   x   y   z

Der entschlüsselte Text lautet:

"Freund oder Feind?

Teuer ist mir der Freund; doch auch den Feind kann ich nützen:
Zeigt mir der Freund, was ich kann; lehrt mich doch der Feind, was ich soll."
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Apfelprobleme  r0851:
aus
Heis. Griechische Anthologie.

Einst sprach Kypris zu Eros, der niedergeschlagen daher kam:
"Was für ein Kummer beschwert dich, o Sohn?"
Eros entgegnete:
"Hierher stürzend und dort, wegschleppten die Musen die Äpfel,
Raffend sie mir aus dem Schoß; sie holt' ich vom Helikon eben.
Kleio das Fünftel mir nahm; Euterpe das Zwölftel der Äpfel;
Aber das Achtel Thaleia, die hehre; das Zwanzigstel dann noch
Packte Melpomene auf; Terpsichore stahl mir das Viertel;
Doch ein Siebentel drauf griff Erato sich zu dem Anteil;
Aber Poymnia auch hat Äpfel mir dreissig entrissen;
Hundert und zwanzig erhaschte Urania; mächtig belastet
Schlich sich Kalliope fort mit dreimal Hundert der Äpfel.
Heim nun komm ich zu dir, schau her! mit leichteren Händen:
Ließen die Göttinen doch bloß fünfzig der Äpfel mir übrig."

Wie viele Äpfel hatte Eros anfänglich?


Auflösung siehe Rätsel 0855

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20071110

Geheimschrift entziffern Kryptologie Kryptographie

Some gossip, facts & history on cryptography, cryptology and crypto-analysis.
And: How to decipher old secret German writings.

Inhaltsübersicht: Das 'Geheime' liegt jenseits der 'Mauer' - Dem Kind ist die Welt ein Rätsel - Die Mauer des Schweigens - Die Mauer des Analphabetismus - Fremde Sprachen als Mauern - Mangelnde Bildung als Mauer - Die Abbildung der Wirklichkeit durch wissenschaftliches Denken - Europäische Wurzeln der 'Geheimniskrämerei' - 'Geheime Hieroglyphen' - Das Geheimnis des 'griechischen Wunders' - 'Rosetta Steine' als Schlüssel zur Entzifferung - Verschlüsselung und Entzifferung deutscher Geheimschriften in drei Jahrhunderten (kurzer Überblick).


Dem kleinen Kind ist noch alles ein Rätsel. Es ist ihm noch alles 'fremd', 'geheim'. Es lernt durch Reaktionen seiner Umwelt eben diese kennen und irgendwann kommt dann die ständige Fragerei nach dem 'warum'. Da werden ganze Warum-Ketten erfragt, eine Frage führt zur nächsten, wie zum Beispiel:
Mama: "Ich komme heute etwas später nach Hause".
Kind: "Warum kommst Du später nach Hause".
Mama: "Ich muss heute länger arbeiten".
Kind: "Warum musst du arbeiten?".
Mama: "Damit wir Geld haben!".
Kind: "Warum müssen wir Geld haben?".
Mama: "Damit wir einkaufen können?"
Kind: "Warum müssen wir einkaufen?"
Mama: "Damit wir was zum Essen im Haus haben!".
usw.
Ja, so eine Fragerei kann schon lästig werden. Schön, wenn das Kind dann jemanden hat, der Zeit und Lust hat bei diesen Fragespielen mit zu machen oder solche zu fördern. Hier wird durch die Fragerei des Kindes seine/ihre Welt enträtselt und das Kind fängt gerne immer wieder von vorne an.

Werden die Fragen nicht beantwortet oder wird die Fragelust erstickt und abgewürgt, weil halt eben alles (selbstverständlich) so ist wie es ist, und damit basta, weil manfrau keine Zeit hat sich mit dummen Fragen ab zu quälen dann ...
Das führt zu der Frage: Muss es auch plöde Menschen geben? Ihre Meinung ist gefragt!
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Alphabetismus bedeutet die Kunst, das Können und Vermögen, Buchstaben-Zeichen und -Folgen zu erkennen und zu verstehen. Wer nicht lesen kann, bleibt aus einer Welt der Nachrichten und des Wissens ausgeschlossen.
Alles Geschriebene ist ihm/ihr geheim und nicht zu entziffern. Manfrau ist angewiesen auf des Lesens und Schreibens kundige, welche die seltsamen Zeichen in verständliche Sprache übersetzen können. Analphabetismus bedeutet somit eine Art Mauer.

Mangelnde Fremdsprachenkenntnisse sind eine ähnliche Mauer. Eine Mauer zwischen Kulturen, eine Mauer die das gegenseitige Verstehen verhindert. Die fremde Sprache, als 'geheime' Sprache.

Mangelnde Bildung und Allgemeinbildung sind eine weitere Mauer. In der Welt in der 'an Pferdekraft' und 'Rechenkraft' starke Maschinen die Konstruktion und Produktion übernehmen, wird der Wert körperlicher (Hilfs-) Arbeit geringer. Gehirne, die gut funktionieren sind gefragt, also Menschen die schlicht und einfach gut geschult und ausgebildet sind. Menschen, die mit komplexen Maschinen umgehen können.

Allgemeinbildung (Matura, Abitur, High School) wird zu einer Grundvoraussetzung, auch der Facharbeit. Das Studium oder/und der Meisterbrief sind nur eine weitere Grundvoraussetzung für darauf folgende produktive Arbeit und weiteres notwendiges Studium.

Der Wissenschaftler und auch der Ingenieur stehen vor weiteren Herausforderungen, vor weiteren Mauern, die übersprungen, untergraben oder was-immer-auch werden wollen. Wie formuliere (löse) ich eine physikalische Aufgabe? Welche Schritte sind notwendig? Was muss ich wissen? In welcher 'Sprache' ist mein Problem formuliert?

Zum Beispiel: Wie löse ich folgendes 'Rätsel'?:

'Ein Körper von 100 kp Gewicht wird auf eine federnde Unterlage gesetzt, die sich dadurch um 12 mm senkt.
1. Wie groß ist die Federkonstante der Unterlage?
2. Mit welcher Frequenz schwingt der Körper, wenn manfrau die Masse der Unterlage vernachlässigen darf?

oder:

An zwei kreisförmige Platten (Durchmesser 20 cm, Plattenabstand 1 mm), zwischen denen sich Luft befindet, wird die Spannung 1000 V geschaltet.
1. Wie groß ist die Kapazität des Kondensators?
2. Welche Ladungsmenge fließt auf die Platten?
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Europäische Wurzeln der 'Geheimniskrämerei'

Vor über 2000 Jahren geschah das 'griechische Wunder'. Näheres zu diesem 'Wunder' in punkto Mathematik finden Sie durch die folgenden Links in diesem Blog:

Das Pharaonenland und Pythagoras
Die 'Mathematikerliste' von Eudemos, keine 'Mathematik' vor Pythagoras?
Zusammenschau, Weltharmonie und Wissenschaft
Die Geometrie und der Satz des Pythagoras
Hat Pythagoras 'abgekupfert'?

In einem 'Pop-up' des Philosophierens, Denkens und Wissen-Suchens wurde die europäische Welt für über 2000 Jahre mit Stoff versorgt, an dem sie sich bis heute ab arbeitet. Alles Denken und Wissen geschah und geschieht noch immer mehr oder weniger innerhalb der Grenzen (oder auch Bereiche) die damals, (nach noch immer heutiger Sichtweise), mehr oder weniger aus dem Nichts auf tauchten. Hier ist ein Unterschied zu den USA, welche im 20. Jahrhundert auf ihren Universitäten (und im wissenschaftlichen Denken) begonnen haben, auch fremde Kulturen zu assmilieren. (Nicht aber so im ethischen Bereich).

Ich nehme an, dass eine solche 'Assimilation' sehr wohl auch einige Jahrhunderte vor Christus in Griechenland statt fand. Damals waren die Hierogyphen dem gebildeten Menschen des nahen Ostens verständlich.

Im zweiten Jahrhundert vor Christus, als Verlautbarungen noch in Stein gemeißelt wurden, verkündeten ägyptische Priester eine Art Dekret zur Einsetzung eines Festes zur Verherrlichung und zur Ehre des Gottes Epiphanes. Dies geschah aus einer Art Dankbarkeit heraus und so wurden Steine bemeißelt mit dieser Botschaft der Dankbarkeit und bei den Tempeln sichtbar auf gestellt.


Diese Steine hatten eine Eigenart: Sie waren drei-sprachig ('drei-schriftig') und die Inschrift war also in Hieroglyphen, weiters in alt-griechischer und schließlich in demotischer Schrift (Sprache).


Das Wissen um die Hieroglyphen ging verloren, und als im späten 18. Jahrhundert dann Napoleons Truppen in Ägypten waren, verstand manfrau nichts von dem was auf den uralten ägyptischen Tempeln und auf Stelen (Steinsäulen, Steintafeln) geschrieben stand. Auch die gelehrte Welt dieser Zeit war ohne Ahnung und konnte keinen Rat geben, was diese geheimnisvollen Inschriften wohl bedeuten sollten. Es war rätselhaft und Gegenstand von Spekulationen.
Bis eben napoleonische Soldaten eine dieser alten Stelen fanden, eine dieser drei-sprachigen, drei-schriftigen Steintafeln die dann zum Schlüssel wurde um die Hieroglyphen zu entziffern, weil die alt-griechische Sprache ja noch bekannt war.
Diese bei Rosetta im Niltal gefundene Steintafel wurde als der 'Rosetta Stein' berühmt.

So ein 'Rosetta-Stein' symbolisiert eine Brücke vom Wissen zum Unwissen, eine Brücke vom Bekannten zum Unbekannten. Er symbolisiert einen Schlüssel der uns den Weg zu einer Tür in eine andere Welt öffnet.
Welche 'Rosetta Steine' haben WIR?
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Nicht nur im Wüstensand fand und findet sich Geheimnisvolles. Ständig finden sich geheimnisvolle Herausforderungen wie zum Beispiel geheime Botschaften.



Geheimschriften waren natürlich zu den Zeiten Napoleons hie wie dort aktuell und so finden wir ---

im 'Allgemeinen ökonomisch - chemisch- technologischen Haus- und Kunstbuch (Leipzig, 1797, Sammlung ausgesuchter Vorschriften zum Gebrauch für Haus- und Landwirthe, Professionisten, Künstler und Kunstliebhaber) von C. F. A. Hochheimer der königl. großbrit. teutschen Gesellschaft, der churmainzischen Adademie der Wissenschaften, der Jenaischen latein. und der Leipziger ökonomischen Gesellschaft Mitglied.

--- hier auf Seite 681 eine zügige Einführung: 'wie manfrau eine geheime (Anm.: deutsche) Schrift entziffern kann'.

Es handelt sich hier um ein Beispiel für 'klassische Kryptologie bzw. Kryptographie, Kryptoanalyse'. Die Vorgangsweise ist eine für Geheimschriften typische, die mit der Substitutionsmethode (Ersetzungsmethode, Buchstaben oder Buchstabengruppen werden durch andere ersetzt) arbeitet.

Was sagt uns nun dieses schlaue Buch von 1797 ?

"Vor allen Dingen muß man die Vocales aufsuchen. Dieses geschieht auf folgende Art:


1) Man muß alle zweybuchstabige Worte aus der geheimen Schrift herausziehen, und vor sich schreiben; hernach sucht man auch die Worte, welche am Ende der einen und am Anfange der andern Zeile also getheilt sind, daß am Ende nur die ersten zwey Buchstaben von demselbigen Worte stehen, und schreibet diese zwey Buchstaben auf; denn einer muß nothwendig ein Vocal seyn. Wenn man nun alle diese aufgeschrieben hat, so nimmt man die fünf Buchstaben heraus, die am meisten vorkommen.

2) Man prüfe diese fünf Buchstaben, und versuche, ob auch in jedem Worte der geheimen Schrift einer oder der andere vorkomme. Findet sich ein Wort, in welchem keiner davon anzutreffen ist, so hat man noch nicht die rechten Vocalen gefunden, und man muß deshalb zusehen, welcher von den Buchstaben desselbigen Wortes unter den aufgeschriebenen einsylbigen Wörtern am meisten vorkommt, den schreibt man zu den vermuthlichen Vocalen, und thut an dessen Statt einen davon weg, der unter gedachten zweybuchstabigen Wörtern am seltensten vorkommt.

Diese Untersuchung muß man durch die ganze Schrift durchführen. Wenn man endlich die Vocalen gefunden hat, so muß man

3) dieselben unterscheiden, und weil der Vocal E im Deutschen der gemeinste ist, so siehet man zu, welcher Buchstabe sich in der Schrift am meisten sehen läßt. Dieser ist gewiß E.

4) Werden durch die dreybuchstabigen Wörter Ein, nun, und, die Buchstaben i, n, u, d, ingleichen durch an,das, wie, ihm, will, auf, die Buchstaben a, c, b, s, r, w, m, l, f, ausgeforscht."

... und so weiter ...

Diese Anleitung zur Entzifferung einer deutschen Geheimschrift geht noch vier Seiten lang weiter, dann kommt noch eine kurze Anleitung 'für die französische Sprache':

"1) In dieser Sprache kommt das E ebenfalls am häufigsten vor. Der Buchstabe, den man am öftersten findet, ist also E.
2) Der Buchstabe E läßt in einem Worte von zwey Buchstaben allezeit einen Consonans, c, d, j, l, m, n, s, t vor sich hingehen, oder ein n und t nach sich folgen.
3) Wenn ein Buchstabe allein stehet, so ist es entweder a oder y.
4) In einem Worte von zwey Buchstaben hat a allezeit einen Mitlaut von den Mitlautern l, m, n, s, t, vor sich, oder den Vocal u nach sich.
5) b, f, g, h, q, p stehen beynahe niemals am Ende eines Wortes."

So schließt diese Anleitung zur Entzifferung von deuscher und französischer Geheimschrift mit den Worten:

"Auf diese Art fällt es nicht schwer, die Buchstaben einer geheimen Schrift zu entziffern. Man muß nur gleich anfänglich ein einsylbiges Wort zu entdecken suchen, und sich überzeugen, welche Zeilen nothwendig drey oder vier Buchstaben ausdrücken. Wenn man so weit gekommen ist, so untersucht man einige Worte, die aus drey oder vier Buchstaben bestehen, von welchen diejenigen, die bekannt sind, einen Theil ausdrücken können, und setzt hierauf diejenigen noch hinzu, welche erfordert werden, um Wörter herauszubringen."
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Cirka 100 Jahre später (1885) gegen Ende des 19. Jahrhunderts, das war eine Zeit in der der Telegraph schon erfunden war, bekommen wir eine Anleitung zum Entziffern deutscher Geheimschriften die der obigen recht ähnlich ist:

"Es kommt wohl jeder Mensch einmal in die Lage, sich Notizen zu machen, die nur er oder ein Vertrauter kennt. Oder manfrau (Anm: 'man wurde durch 'manfrau' ersetzt) will jemandem eine wichtige Mitteilung machen, deren Inhalt Geheimnis bleiben muss und so weiter. In solchen und vielen anderen Fällen zeigt sich unsere gewöhnliche Schrift ungeeignet, da sie allgemein gelesen werden kann. Manfrau hat deshalb Geheimschriften erfunden, die nur von den eingeweihten Personen verstanden werden.
Geheimschrift kann entweder aus willkürlichen Zeichen, Punkten, Strichen u. s. w. bestehen, oder ist aus dem gewöhnlichen Alphabet gebildet, dadurch dass manfrau an Stelle der zu verwendenden Buchstaben andere setzt u. s. w. So kommt es vor, dass manfrau statt des richtigen Buchstaben stets den nach folgenden oder vorher gehenden des Alphabets nimmt.

Beispiele:
xkoufsmvgu sfkau ekf cfhkfs mbdi efn nbim, gmvfhfm bn gvta sfkafm tkf nfis. lmpqtupdl.
vhmsdqktes qdhxs chd adfhdq mzbg cdl lzgk, ektdfdk zl etrx qdhxdm rhd ldgq. iknorsnbi.

Diese vorstehenden Buchstabenverbindungen erscheinen für den ersten Augenblick, und sind es tatsächlich für viele, unentzifferbar. Wer allerdings etwas in Geheimschrift eingeweiht ist, dem fällt es nicht schwer, das Vorstehende und jede andere Geheimschrift zu entziffern, sobald nur jeder Buchstabe stets durch ein und denselben anderen Buchstaben, oder durch ein und dasselbe Zeichen wieder gegeben wird.

Um derartige Geheimschriften zu lesen, verfahre manfrau nach folgenden Regeln:

Manfrau suche vor allen Dingen die Vokale. Zu dem Ende ziehe manfrau zunächst aus der geheimen Schrift alle Worte aus, die nur aus zwei Buchstaben bestehen, und schreibe sie vor sich hin. Dann ermittle manfrau die Worte, welche am Ende der einen und am Anfang der andern Zeile so geteilt sind, dass auf der ersten Zeile nur zwei Buchstaben stehen. Einer von beiden muss ein Vokal sein. Aus den solchergestalt ausgewählten Worten und Wortteilen ziehe manfrau die fünf Zeichen aus, welche zumeist darin vorkommen, es werden dies die fünf Vokale sein, wenn in jedem Worte der Geheimschrift eins oder das andere dieser Zeichen vorkommt. Ist dies nicht der Fall, kommt also in einem Worte keines der fünf Zeichen vor, so sind es eben noch nicht die rechten, und es muss weiter untersucht werden, welches von den Zeichen dieses Wortes in den anderen einsilbigen Worten am häufigsten vorkommt; das gefundene wird zu den vermeintlichen Vokalzeichen hinzugefügt und dagegen dasjenige von den ursprünglich ausgewählten fünf Zeichen gestrichen,welches in den Worten mit zwei Buchstaben am wenigsten vorkommt.
Diese Untersuchung wird durch die ganze Schrift geführt, und sind dann die Vokale gefunden, so gilt es, sie zu unterscheiden. Hierbei ist zu beachten, dass der Vokal e der am häufigsten vorkommende in der deutschen Sprache ist, dasjenige Zeichen, welches von den fünf in der größten Zahl vorhanden ist, wird und muss also das e sein. Dieser gefundene Buchstabe wird nun in der Geheimschrift selbst überall, wo das für denselben gebrauchte Zeichen vorkommt, über dieses geschrieben und an den einsilbigen, überhaupt den kürzesten Worten, hat nun das eigentliche Werk der Lösung durch Kombination zu beginnen. Auf diese Weise werden Worte wie: ab, an, da, du, er, es, in, um, wo, zu u. s. w. bald gefunden sein, die dann, wie dies schon mit dem e geschehen, über die entsprechenden Zeichen der Geheimschrift gesetzt werden. Ist manfrau bis dahin gelangt, so wird durch Kombination hier und da ein Wort oder ein neuer Buchstabe ermittelt werden; jeder neu hinzu kommende Buchstabe hilft aber neue Lücken ausfüllen, von einer Chiffre nach der anderen wird der Schleier des Geheimnisses weg gezogen und endlich ist das Rätsel ganz gelöst."

"Alle Geheimschriften, welche für denselben Buchstaben dasselbe Zeichen zur Anwendung bringen (Anm: 'monoalphabetische Substitution'), sind zu entziffern, dagegen wollen wir nachstehend eine Geheimschrift nachweisen, welche nicht zu entziffern ist (Anm.: dem Autor waren zu dieser Zeit schon mögliche Entschlüsselungstechniken noch nicht bekannt (time lag of communication))."

Anm.: Nun folgt ein Beispiel für die Vigenère-Verschlüsselung (für die Suchmaschine: 'Vigenere Verschluesselung') (nach Blaise de Vigenère, Diplomat, 1523-1596). Eigentlicher Autor für diese Verschlüsselungsmethode ist der Benediktinermönch Johannes Trithemius (1462-1516).

"Manfrau bedient sich zu diesem Zwecke einer Tafel (Anm.: quasi mehrerer Geheimtextalphabete), auf welcher das Alphabet mehrfach in zwei Reihen übereinander geschrieben ist. Diese Reihen bezeichnet manfrau durch ein mehrsilbiges Wort (in nach stehender Tafel: Braunschweig), das Schlüsselwort."
Anm.: Die Buchstabenreihen sollten genau über einander stehen, bedingt durch die Software ist das hier nicht leicht möglich, bitte deshalb den Cursor zur Hilfe nehmen.

B
a b c d e f g h i k l m
z x w v u t s r q p o n

R
z a b c d e f g h i k l
x w v u t s r q p o n m

A
a c d e f g h i k l m n
b o p q r s t u v w x z

U
a b d e f g h i k l m n
c z x w v u t s r q p o

N
a b e f i k n o r t u x
c d g h l m p q v s w z

S
a b c g h i n o p t u v
d e t k l m q r s w x z

C
a b c d i k l m r s t u
e f g h n o p q v w x z

H
a c e g i l n p r t v x
b d f h k m o q s u w z

W
i l m n o p q r g e c a
k s t u v w x z h f d b

E
a o c q e s g u i w l z
n b p d r f t h v k x m

I
a b v w e f r s i k n o
x z c d t u g h p q l m

G
b c d u v w h i k o p q
x z a e f g r s t l m n

Will manfrau nun eine geheime Botschaft schreiben, so verwechselt manfrau der Reihe nach die Buchstaben in der Weise, dass manfrau immer statt des einen den anderen, in der Querspalte darüber oder darunter stehenden Buchstaben setzt. Wollte manfrau also schreiben:
'Schicke mir'
, so würde dies (nach dem oben stehenden Schlüssel) wie folgt aussehen:
'gutsaga lke'.

Also dann wollen wir mal:

B
a b c d e f g h i k l m -(2)
z x w v u t s r q p o n -(1) 's' von schicke mir, der entsprechende Buchstabe in der anderen Reihe (2) ist ein 'g'

R
z a b c d e f g h i k l -(3) hier finden wir das 'c' von schicke
x w v u t s r q p o n m -(4) der entsprechende Buchstabe ist ein 'u'

A
a c d e f g h i k l m n -(5) da haben wir das 'h'
b o p q r s t u v w x z -(6) und nehmen das 't'

U
a b d e f g h i k l m n -(7) nun das 'i'
c z x w v u t s r q p o -(8) und nehmen das 's'

N
a b e f i k n o r t u x -(10) nehmen das 'a'
c d g h l m p q v s w z -(9) finden hier das 'c' von schicke

S
a b c g h i n o p t u v -(12) und nehmen das 'g'
d e t k l m q r s w x z -(11) finden das 'k' von schicke

C
a b c d i k l m r s t u etc. etc.
e f g h n o p q v w x z

Anm.: 'schicke' haben wir jetzt verschlüsselt, es ergibt das Wort 'gutsaga'

H
a c e g i l n p r t v x
b d f h k m o q s u w z

W
i l m n o p q r g e c a
k s t u v w x z h f d b

E
a o c q e s g u i w l z
n b p d r f t h v k x m

Anm.: 'mir' ergibt verschlüsselt 'lke'

und so weiter

"Da hier kein Buchstabe zweimal die nämliche Bedeutung hat, so sieht manfrau leicht, dass alles Erraten der Buchstaben und Worte in Folge der Wiederholung des selben Zeichens vergebens sein würde. Ja manfrau kann die Schwierigkeit noch vermehren, wenn manfrau mit seinem Korrespondenten einige Schlüsselworte verabredet, und diese nach einer bestimmten Reihenfolge anwendet; die Vervielfältigung der gleich bedeutenden Zeichen wächst dadurch ins unendliche und keines der gewöhnlichen Mittel ist anwendbar, um diese Geheimschrift zu entziffern."
(Aus Wilhelms Quelle des Vergnügens (Quelle nicht eindeutig identifizierbar :-)).
-o-o-o-

Hier hat der Autor obigen Beispiels nicht ganz recht mit seiner Meinung, dass diese Geheimschrift nicht entzifferbar wäre, denn um 1850 schon gelang es Charles Babbage (1791-1871) Vigenere-Geheimschriften (Chiffrierungen) zu entziffern. Allerdings wurde sein Wissen erst einige Zeit nach seinem Tode bekannt. Friedrich Wilhelm Kasiski (1805-1881) entwickelte dann ein Verfahren (Kasiski Test) mit dem Vigenère-Geheimschriften zügig dechiffriert werden konnten (1863).

Etwa zur gleichen Zeit (1885) als für Rätselfreunde und fleißige Denker obiger Rat zur Entzifferung von Geheimschriften gegeben wurde, formulierte Auguste Kerckhoff (1835-1903)) sein Prinzip, das zu einer Grundregel (auch moderner) Kryptographie wurde: "Die Sicherheit eines Kryptosystems darf nicht (nur) von der Geheimhaltung des Algorithmus abhängen. bzw. "Ein Verfahren ist dann sicher, wenn man es nicht knacken kann, obwohl man den Code kennt."

Im ersten Weltkrieg gab es dann ganze Schlüsselbücher (Codebücher), wobei Nachrichten, Botschaften und Befehle quasi in Fremdsprachen übersetzt wurden. In den 20er Jahren wurde dann die Verschlüsselungsmaschine 'Enigma' gebaut, nach deren Prinzip von allen Buchstaben, jeder einzelne auf eine andere Weise verschlüsselt wird. Zur Verschlüsselung wurde das einer Schreibmaschine ähnliche Gerät auf einen Code eingestellt und dann die geheime Botschaft getippt / verschlüsselt und auf Papier übertragen (als Zeichenfolge). Zur Entschlüsselung musste dieser verschlüsselte Text wieder eingetippt werden (und auch die Maschine eingestellt werden) und die ursprüngliche Botschaft kam zu Tage. Es brauchte also Maschine UND Code um geheime Botschaften zu entziffern. Diese Technik wurde im zweiten Weltkrieg zur Nachrichtenübermittlung eingesetzt.

Im 19. und 20. Jahrhundert wurden (und werden noch) Schritte unternommen um ein ganz spezielles Rätsel, eine Geheimschrift anderer Art zu entziffern: Die Entzifferung der Bio-Moleküle, der DNA, der Organisation der Chromosomen etc. die in allen Lebewesen enthalten sind.
Was wird bei dieser Entzifferung gefunden werden?
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Kryptographische Rätsel:


Kryptographische Raetsel r0854

Kryptographisches Rätsel (r0854)
von
Christian von Kamp

(Anmerkung: Da das Rätsel bis zum 1. November 2008 nicht gelöst wurde,
gibt es einen LösungsHinweis
, bitte siehe unten).

Christian von Kamp (Autor) bietet zusätzlich zu seinen Romanen,
die im Buchhandel erhältlich sind, auch Werke
als eBooks kostenlos zum Download an.


Wem gelingt es, das folgende kryptographische Rätsel zu lösen?

In dem Text unterhalb der Linie ist ein Satz aus einem Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe versteckt, und zwar in verschlüsselter Form. Es handelt sich um keine Software-Verschlüsselung, sondern um eine manuelle. Der zu suchende Satz wurde zweifach verschlüsselt, und zwar nach jeweils unterschiedlichen Regeln, wobei bei jedem der zwei Verschlüsselungsdurchgänge nicht eine einfache Regel (wie z.B. "ein Buchstabe wird jeweils durch den folgenden Buchstaben ersetzt") angewandt wurde, sondern eine kombinierte Regel, die sich dennoch in wenigen Sätzen formulieren lässt.

Die Aufgabe besteht darin:

1. den verschlüsselten Text (also den Satz aus dem Goethe-Gedicht) zu finden
2. den Weg zu der Entschlüsselung zu formulieren, oder anders ausgedrückt, die Regeln der Verschlüsselung herauszufinden

Folgendes ist bei der Entschlüsselung zu beachten:

1. keine Rolle spielen: Groß- und Kleinschreibung, Leerzeichen, Interpunktion, Bindestriche, Apostrophe, Schriftakzente wie Zirkumflex, Gravis oder Akut, Zeilenumbrüche und ähnliches. Wichtig ist einzig die nackte Buchstabenfolge.
2. Umlaute, falls vorhanden, werden auseinandergezogen, d.h. Ä = AE, Ö = OE, Ü = UE, ß = SS.
3. Das Alphabet ist in sich geschlossen zu denken, das heißt: hinter dem Z geht es wieder mit A weiter.

Hinweis: Der zu suchende Goethe-Satz enthält mehr als 50, aber weniger als 100 Zeichen.

Sollte es nach Ablauf eines Jahres (d.h. bis zum 31.10.2008) niemandem gelungen sein, das (sicher nicht einfache) kryptographische Rätsel zu lösen, so wird es in vereinfachter Form hier (auf dem Blog von Christian von Kamp) eingestellt werden, indem der zu suchende Goethe-Satz veröffentlicht und die Aufgabe dann lediglich in dem oben genannten Teil 2 bestehen wird.

Einen Preis oder Gewinn in Geld oder Geldeswert gibt es nicht. Der Name dessen, der die Aufgabe zuerst löst, wird bekanntgegeben werden.

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Der originale literarische Text, dessen Wörter (durch andere Positionierung) für das kryptographische Rätsel verwendet wurden, lautet übrigens wie folgt:

Altenberg: Wie ich es sehe

War die Quelle vorhanden?
Ein Kind kam, warf Steinchen hinein --- nein, sie war nicht vorhanden.
Eine Dame kam und weinte --- nein, sie war nicht vorhanden.
Ein Mann kam und trank --- nein, sie war nicht vorhanden.
Ein Künstler kam und sah --- da war sie vorhanden.

Ein Herr und eine Dame standen an der Quelle.
Sie sagte: "Ich wünschte mir für Ihre Augen das zu sein, was diese Quelle hier bedeutet. Ganz versunken stehen Sie da ---."
Er sagte: "Ich wünschte mir, dass Sie ihre Schuhe
und Strümpfe auszögen, und ihre nackten Füsse in dem Quellwasser schimmern liessen ---."
Ein Theil der Weltenschönheit bist Du, Weib, dem Manne ---.
Du aber wünschst die ganze ihm zu sein!

"Solange mich dürstet, sehe ich nicht den Glanz der Quelle, höre nicht die Symphonie ihres Rauschens" sagte der Jüngling.
"Solange mich dürstet, sehe ich den Glanz der Quelle, höre ich die Symphonie ihres Rauschens" sagte der Mann.
"Immer sehe ich den Glanz der Quelle, höre ich die Symphonie ihres Rauschens" sagte der Greis.

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Unter der Linie nun also der Rätsel-Text. Viel Vergnügen beim Knacken der Nuss!
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Sagte fuer mich den der Symphonie was Schuhe mir dass diese da ihm die ihres du nicht Struempfe sehe Rauschens Quelle ihres sie weinte war ihres ich hinein kam der ihre Glanz der Quelle der sie sehe kam standen ein Mann mir war ganze ein und schimmern ich stehen da hier hoere Quelle Manne duerstet ich nein warf ganz ihre Greis Rauschens den nicht Steinchen Theil sie Weib ein nicht Altenberg wie sagte aber sie war nackten mich sein hoere ich nein war Weltenschoenheit immer nicht zu Quelle sie das Symphonie Herr trank Dame kam wuenschst sagte Quelle Glanz sehe Fuesse Rauschens dem vorhanden es vorhanden du bist die den der kam liessen zu Quelle vorhanden wuenschte eine vorhanden und die sagte Mann er Dame sie ein und vorhanden in und Glanz sehe bedeutet ich und ihre Kuenstler ich nein duerstet ich und sah die der war versunken ich ein auszoegen solange dem Kind wuenschte Quellwasser nicht sein der an eine Augen die der Symphonie Juengling sie sagte solange hoere.
-----------------------------------------------------
Ende des Rätsel-Textes. ---
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Anbei noch ein kleines, vergleichsweise leichtes kryptographisches Rätsel. In dem folgenden Buchstabensalat verbirgt sich ein Ausspruch (mehr als 40, weniger als 50 Buchstaben) aus einem Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe. Es gelten ebenfalls die oben unter 1. bis 3. angeführten Regeln zu Groß- und Kleinschreibung usw., zu den Umlauten und zum in sich geschlossenen Alphabet. Zu beachten ist, dass nach ursprünglicher Schreibweise ein zusätzlicher Buchstabe einzufügen wäre; anbei die modernere Fassung.

Das Rätsel:
SPWVAFJXTMBHVMLPTOJCEOVSPUSFNSBIDJOVOIDJIFUTBE
.

Weitere kryptographische Rätsel, leichtere und schwerere, befinden sich in Planung.

Auflösung siehe am 1. November 2008
auf dem Blog v.Christian von Kamp
oder hier im Raetselschatz
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Aktualisierung am 25. November 2008:

LÖSUNGSHINWEIS:

"Da es bis zum 31.10.2008 niemandem gelungen ist, das Rätsel zu entschlüsseln, finden Sie den gesuchten Goethe-Satz hier. Jetzt besteht die Aufgabe "nur" noch darin, den Weg zur Entschlüsselung zu finden. Sollte dies niemandem bis zum 30.06.2009 gelingen, folgt ein weiterer Lösungshinweis."

"Wie nimmt ein leidenschaftlich Stammeln
Geschrieben sich so seltsam aus!"


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Krypto-cryptic r0853

Rätsel 0853
von Hugo Elm

bedohahofiga hofiga behagefiga?

gohahohado gefuga digedo gahado bedohahofiga gagifafe bahofafe gahafi behagfefiga hebafifi gefafe fihögohuhafi.

huhagedego digedo gahado bedohahofiga dubafo gehafe hebafifi, bihafedogo digefafe gahado behagefiga, dubafo gefafe fagibibi.

Auflösung siehe Rätsel 0851

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Krypto-cryptic r0852

Rätsel 0852

Hinohuhinosuna setohohota' tuninu huhinata hebisabehisubino

Banoti tuninu suhohibasita', tuninu tasab"asu' bina notubi;

Banoti tuninu nuhisi' bina titoninu subtasahisubino,-

Hisibisa husahisuta sotuninu' nobasa notuninuta: setubi?

Auflösung siehe Rätsel 0851

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20071106

Euro Teuro r0850


Auflösung von Rätsel 0849 (Ein Korb Äpfel)
:

I. (Lösung aus dem 19. Jahrhundert): Nach der ersten Bedingung waren an Äpfeln 4 mal die Zahl der Kinder und 44, nach der zweiten aber 6 mal die Zahl der Kinder und 12, und da die Zahl der Äpfel dieselbe bleibt, so ist 4 mal die unbekannte Zahl der Kinder und 44 = 6 mal dieser Zahl und 12, woraus hervor geht, dass 6 mal die Zahl der Kinder um 32 größer ist, als das vierfache derselben, also 2 mal die Zahl der Kinder = 32, und daher ihre wirkliche Anzahl = 16.
Demgemäß mussten es (16 mal 4) +44 oder ( 16 mal 6) + 12 Stück gewesen sein, was in beiden Fällen 108 ergibt.
Oder:
II. (Lösung aus dem 19. Jahrhundert): Blieben bei der ersten Verteilung 44, bei der zweiten aber nur 12 Stück übrig, so waren durch die letztere 32 Stück mehr aufgegangen. Wenn aber bei einer Verteilung von 2 Stück mehr an eine bestimmte Zahl von Kindern um ganzen 32 Stück mehr aufgehen, so müssen es so viele Kinder gewesen sein, als 2 in 32 enthalten sind, also auch 16.
Oder:
III. Wie manfrau wohl heute denken würde:
Wie viele Apfel waren es denn:
1. Y (die Zahl der Äpfel) = 4 mal X (die Zahl der Kinder) plus 44
2. Y (die Zahl der Äpfel) = 6 mal X (die Zahl der Kinder) plus 12
also
Y= 6X +12
Y= 4X + 44
6X + 12 = 4X + 44
2X = 32
X = 16
Y = 108

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Euro Teuro  r0850:

4200 Euro werden unter 4 Personen verteilt, so dass die zweite 1/6 (ein Sechstel) mehr als die erste, die dritte 1/7 (ein Siebentel) mehr als die zweite, und die vierte 1/8 (ein Achtel) mehr als die dritte bekommt; wie viel hat jede bekommen?


Auflösung siehe Rätsel 0851

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Ein Korb Aepfel r0849


Auflösung von Rätsel 0848 (Fuhrleute)
:

Nach den Bedingungen ist die gewisse Zahl und 3 = 3 mal derselben Zahl  - 3.
Folglich ist 1 mal die gewisse Zahl und 3 immer noch um 3 gegen 3 mal die gewisse Zahl zu klein, also 1 mal die gewisse Zahl und 6 = 3 mal derselben, und also 2 mal die gewisse Zahl = 6 woraus 1 mal dieselbe = 3 Zentner wird. Da aber die Kiste nach der ersten Bedingung 1 mal diese Zahl und 3 Zentner wog, so musste sie 6 Zentner wiegen, was nach der zweiten Bedingung ebenso sich heraus stellt.

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Ein Korb Äpfel  r0849:

Jemand gab aus einem Korbe einer Anzahl Kinder Äpfel und zwar jedem 4 Stück und behielt 44 übrig. Darauf ließ er/sie sich alle Äpfel zurück geben und gab jedem Kind 6 Stück, worauf ihm/ihr nur 12 übrig blieben.
Wie viele Kinder waren es und wie viele Äpfel?


Auflösung siehe Rätsel 0850

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20071104

Fuhrleute r0848


Auflösung von Rätsel 0847 (Ein weiterer Bekannter)
:

(30 + X) : (20 + X) = 5 : 4
Dreißig plus X verhält sich zu zwanzig plus X wie fünf zu vier.
dann ist  4 mal (30 + X) = 5 mal (20 + X)
folglich
X = 20 Jahre
Nach 20 Jahren wird das Altersverhältnis der beiden Brüder wie fünf zu vier sein.

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Fuhrleute  r0848:

Bis in das 20. Jahrhundert hinein gab es das Gewerbe der Fuhrleute. Wenn auch schon bald nach der Jahrhundertwende (1900) die ersten Autos unterwegs waren, wurden von Pferden gezogene Wagen noch bis in die 50er Jahre verwendet.

Zwei Fuhrleute stritten mit einander über die Schwere einer Kiste, die sie laden sollten.
Der eine meinte, sie wiege eine gewisse Zahl und noch drei Zentner,
der andre aber, sie wiege drei mal diese Zahl weniger drei Zentner.

Als manfrau die Sache genauer untersuchte, stellte es sich heraus, dass sie in ihren Angaben überein stimmten, und dass sie das Gewicht wirklich getroffen hatten.

Wie schwer war die Kiste?


Auflösung siehe Rätsel 0849

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Ein weiterer Bekannter r0847


Auflösung von Rätsel 0846 (Ein Bekannter)
:

40 + X = 2 mal (9 + X)
folglich:
X = 22 Jahre
Nach 22 Jahren wird dieser Mann nur mehr doppelt so alt sein wie sein Sohn.

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Ein weiterer Bekannter  r0847:

Einer meiner Bekannten ist jetzt 30, sein Bruder ist 20 Jahre alt, und folglich 3 : 2 das Verhältnis seines Alters zu dem seines Bruders.
Nach wie vielen Jahren wird das Verhältnis nur 5 : 4 sein?


Auflösung siehe Rätsel 0848

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