Georg Scherer
Tweet this!1828 - 1909
G.S. war Lyriker und Herausgeber z.B. des 'Deutschen Dichterwalds'. (Lyrische Anthologie von patriotischen Liedern die zum Bestseller wurde,1853). Enthält: Unwandelbar. - Nachtblumen. - An die Vergeßene.-
Um dem Geniekult um Carl Wilhelm Material zu liefern, geben Georg Scherer und Franz Lipperheide 1871 in Berlin einen schmalen, aber prächtigen Band heraus: 'Die Wacht am Rhein', das deutsche Volks- und Soldatenlied des Jahres 1870, mit Biografien, Portraits, Facsimiles, Musikbeilagen und Übersetzungen. (Bitte um Korrektur falls hier Fehler oder Irrtümer vorliegen).
Wir Brüder, ihrer zweiunddreißig,
Wir sind von früh bis Abend fleißig,
Und treiben emsig dies und das.
Ich leb' auf großem Fuß,
Doch hab' ich nur den einen;
In meinem großen Kopf.
Viel Lärmen macht die Wohnung dort,
Doch, der drin wohnt, ist stumm.
Ein Bruder ist's von vielen Brüdern,
In allem ihnen völlig gleich,
Ein nötig Glied von vielen Gliedern.
In einem kleinen Becherlein,
Viel süßer noch als Most und Wein.
Noch nie sprach meine Zunge, wie ihr wißt,
Obwohl sie leicht und schnell beweglich ist.
Vom Ganzen ist es ein winziger Teil,
Und sättigt fürwahr kaum ein kleines Tier.
Ihr Ersten gießet Licht und Leben
In unermeßne Fernen aus;
Mit hohem Glanz seid ihr umgeben.
Ich bin eine dürre Königin,
Trag' auf dem Haupt eine zierliche Kron'.
Ein brauner Prinz vom Mohrenlande,
Geboren in der Sonne Glut,
Geraubt wer weiß von welcher Bande.
Man sieht uns Brüder stets zu Zwein
In edlem Wettstreit wandern;
Denn jeder will der erste sein.
Der Baum, auf dem die Kinder
Der Sterblichen verblühn,
Steinalt, nichts desto minder
Stets wieder jung und grün.
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