Goecking Leopold Friedrich Guenther
Tweet this!Leopold Friedrich Günther von Göckingh 1748-1828 war neben seinem Beruf in der preussischen Armee auch ein Dichter und Schriftsteller der zusammen mit Johann Heinrich Voß den in Hamburg erscheinenden Musenalmanach 'Poetische Blumenlese' herausgab.
Das Erste verschwindet vor unsern Augen;
Das Andre lockt Fischer und Jäger.
Hier noch ein Gedicht von Göckingh an sein Reitpferd:
Mein treuer Hengst! Du weißt ich liebe Dich;
Du sollst auch alt in meinem Stalle sterben;
Du weißt, nicht Zorn, nicht Wettlauf reizte mich,
Mit Deinem Blut die Sporen rot zu färben.
Ich will nicht reich durch Deine Füße werden,
Mehr bist Du mir als Gold der Wetten wert,
Und warst doch von allen schnellen Pferden
In Newmarket das allerschnellste Pferd!
Ach! Gutes Tier, was sind fünftausend Pfund,
Die so geschwind Dein leichter Huf errennet?
Mich machen sie nicht glücklich, nicht gesund,
Mich Kranken, der ein einzig Gut nur kennet.
Dies ist das Ziel zu dem wir heute fliegen,
Und dieses Ziel mein alles in der Welt;
Der Ruhm. O Roß! Hat Dich gelehrt zu siegen,
Die Liebe lehrt allein wie man gefällt.
Kein Wasser sei zu tief, schwimm Du hinüber,
Kein Schlagbaum sei zu hoch, kein Steg zu schmal,
kein Graben Dir zu breit, spring rasch darüber,
Sei nirgends Roß, und sei doch überall!
Sieh auf mein Pferd! auf halbem Wege schreitet
Die Sonne schon, doch eh ihr letzter Schein
Noch Purpurfarb auf meinem Gesicht verbreitet,
Muß ich im Arm von meinem Nantchen sein.
Nun biege Dich, und nimm geschwind mich auf!
Rasch! Tummle Dich! Dies Ziel noch zu erreichen.
Wie wird sie Dir, zum Preis für Deinen Lauf,
Den Schwanenhals mit sanften Händen streichen!
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