20080125

Des Glueckes Schmied r0877

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Remember the smith of bygone days! Are you the smith for yur own luck or fortune? Or does 'fate' or 'carma' (karma) determine everything? Are we on a highway to hell?
Auflösung von Rätsel 0876:
Barometer
760,1 mm

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r0877
Des Glueckes Schmied

Vorwort: Der Schmied früherer Zeiten war in jedem Ort eine äußerst wichtige Person. Er erzeugte und reparierte zum Beispiel: Kessel, Pflüge, Nägel, Messer, Schwerter und andere Waffen, Sensen, Sicheln und weitere Werkzeuge. Ausgerüstet mit Schmiedefeuer, Blasebalg, Amboss, Zangen und Hämmern stellte er ein Vielzahl von äußerst notwendigen Gegenständen her.


Ein (geflügeltes) Sprichwort sagt nun:
"Jeder ist seines Glückes Schmied."

Ist das Schicksal also in unserer Hand, oder wird es uns schon vor der Geburt zu geteilt?
Die erwachende (und in folgendem Gedicht:) dichtende Sozialdemokratie betonte in den 1920er Jahren den Wert der Arbeit und die Notwendigkeit, das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Aus dieser Zeit präsentiere ich (noch vor dem Rätsel, das ein eher 'kapitalistisches' ist, hihi :-), ein Gedicht von Friedrich Wilhelm Weber: 'Am Amboß'.

Mir griff des Lebens harte Faust
schon in die krausen Kinderlocken;
den Knaben hat es derb gezaust,
hat ihn umfangen und umsaust
und wahrlich nicht mit Blütenflocken.

Und "schaffen!" rief's; "die Stunde flieht!"
Und trieb mich aus der Mutter Kammer:
"Nur der hat recht, der recht sich müht;
du selbst bist deines Glückes Schmied."
Ich weint' und fasste Zang' und Hammer.

Weit fuhr ich, wie die Sehnsucht fährt.
Von Riesen lernt ich und von Zwergen;
und braun und stark zurück gekehrt;
bestellt ich frisch den eignen Herd
in meiner Heimat grünen Bergen.

Da hub ich an mit Mut und Fleiß
zu ernsten Schlägen auszuholen;
den spröden Stahl bezwang mein Schweiß
und mancher Tropfen, herb und heiß
fiel zischend in der Esse Kohlen.

Und ob im Lenz die Schwalbe sang,
ob draußen Ros' und Lilie sprossen,
ob fern am stillen Waldeshang
der Herdenglocken Läuten klang:
ich stand am Feuer unverdrossen.

Und wenn im kalten Januar
die Winterstürme nimmer ruhten,
ob spiegelblank das Eis, ob klar
im Schnee des Gablers Fährte war:
ich schürte emsig meine Gluten.

So Mond auf Mond, jahraus, jahrein,
so tagelang und halbe Nächte!
Stets brannte meines Feuers Schein
wie Vestas Feuer hell und rein
und hoch den Hammer schwang die Rechte.

Wohl träumten mir im Herzen tief
viel wunderschöne Melodien,
ein Zauberwald, der schlief und schlief,
den keine Frühlingssonne rief
in Frühlingsschönheit auf zu blühn'.

Mir war ein andres Ziel gestellt,
mir blieb nicht Zeit zu süßen Weisen.
Oft war die Brust wohl hoch geschwellt,
doch "schaffen, schaffen!" rief die Welt,
und rüstig griff ich nach dem Eisen.

Zuweilen nur erquoll mein Sang,
wenn feuriger die Pulse glühten:
zum ernsten Schlag der Kling und Klang,
nur Funken, die beim heißen Drang
der Arbeit mir vom Amboß sprühten;

der Arbeit, die da nützt und nährt
und vorwärts trägt der Menschheit Fahnen,
die Mut verleiht und Manneswert
und Adel, trotz des Kaisers Schwert
und langer Reih'n verscholl'ner Ahnen!

Ob mir's gelang, bei Tag und Nacht
mein Glück, mein eignes Glück zu schmieden?
Oft hab ich andre froh gemacht
und selbst an mich zuletzt gedacht:
ich diente - und mein Lohn war Frieden.

Nun mählich wird die Hand mir müd'.
Bald schlaf' ich in der stillen Kammer,
zu Häupten legt dem toten Schmied
den Amboß und sein letztes Lied,
legt ihm zu Füßen Zang und Hammer.

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Nun das Rätsel:

Wenn ein Schmied für den ersten der 32 Nägel eines Hufbeschlages 1 Pfennig (der Silbergroschen mit 12 Pfennig berechnet), für jeden folgenden immer noch einmal so viel bekäme, welche ungeheure Summe würde er dann erhalten?

Auflösung siehe Rätsel 0878


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